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Kanzlei Nattermann

Was ist die MPU

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Was ist die MPU? – Eine umfassende Erklärung zur Medizinisch-Psychologischen Untersuchung

Die Medizinisch-Psychologische Untersuchung (MPU), umgangssprachlich auch als „Idiotentest“ bekannt, ist eine umfassende und standardisierte Überprüfung der Fahreignung einer Person. Diese Untersuchung wird angeordnet, wenn Zweifel an der Eignung bestehen, ein Kraftfahrzeug sicher und verantwortungsvoll im Straßenverkehr zu führen. Ziel der MPU ist es, durch eine fundierte medizinische und psychologische Bewertung festzustellen, ob die betroffene Person die notwendigen Voraussetzungen erfüllt, um die Sicherheit im Straßenverkehr nicht zu gefährden.

Die MPU besteht aus mehreren Komponenten, darunter ein medizinischer Check, ein psychologisches Gespräch sowie ein Leistungstest. Dieses Verfahren ist darauf ausgelegt, eine ganzheitliche Einschätzung der Person zu liefern, um die Entscheidungsträger – in der Regel die Fahrerlaubnisbehörde – bei der Beurteilung der Fahreignung zu unterstützen.

Wann wird die MPU angeordnet?

Die MPU wird angeordnet, wenn die Fahrerlaubnisbehörde (Führerscheinstelle) oder ein Gericht berechtigte Zweifel an der Fahreignung einer Person hat. In Deutschland ist der Schutz der Allgemeinheit vor Gefahren im Straßenverkehr ein zentrales Anliegen. Die Behörden sind gesetzlich verpflichtet, hohe Anforderungen an die Zuverlässigkeit und Verkehrssicherheit von Fahrzeugführern zu stellen. Liegen Auffälligkeiten vor, die auf ein erhöhtes Risiko hindeuten – beispielsweise durch Drogen- oder Alkoholdelikte, wiederholte Verstöße gegen Verkehrsregeln oder ein aggressives Verhalten im Straßenverkehr – wird die MPU als Entscheidungsgrundlage herangezogen.

Da weder Gerichte noch Führerscheinstellen über die notwendige medizinische oder psychologische Expertise verfügen, sieht das deutsche Fahrerlaubnisrecht die MPU als ein unverzichtbares Instrument vor. Sie hilft dabei, die Fahreignung objektiv und wissenschaftlich fundiert zu bewerten.

Statistische Entwicklung: Immer mehr Begutachtungen wegen Drogenkonsum

In den letzten Jahren mussten sich in Deutschland jährlich durchschnittlich 130.000 Personen einer MPU unterziehen.

Die häufigsten Gründe dafür waren:

  • Alkohol am Steuer, der lange Zeit der Hauptanlass für eine MPU war.

  • Ein zunehmend größerer Anteil von MPU-Anordnungen im Bereich Drogen im Straßenverkehr, der in den letzten Jahren stark gestiegen ist.

  • Punkte in Flensburg, insbesondere bei wiederholtem oder schwerwiegendem Fehlverhalten innerhalb kurzer Zeit.

Dieser Wandel spiegelt sich auch in der täglichen Praxis wider. Während Alkohol-Delikte weiterhin eine zentrale Rolle spielen, verzeichnet die Kanzlei Nattermann einen klaren Anstieg der Begutachtungen im Zusammenhang mit Drogenkonsum.

Unterschiedliche Regelungen und erneute Anordnungen

Die Vorgaben zur MPU-Anordnung können je nach Bundesland variieren. In einigen Fällen wird die Fahrerlaubnis nicht sofort entzogen, sondern der Betroffene wird zunächst zu einer verkehrsmedizinischen Untersuchung oder direkt zur MPU geschickt. Dies betrifft häufig Personen, die im Zusammenhang mit Drogen auffällig geworden sind. Bei Punktetätern, also Personen mit übermäßig vielen Punkten im Fahreignungsregister, kann eine MPU auch dann angeordnet werden, wenn die maximale Punktezahl von 8 noch nicht erreicht wurde, der Betroffene jedoch wiederholt oder schwerwiegend gegen Verkehrsregeln verstoßen hat.

Selbst nach Vorlage eines positiven MPU-Gutachtens kann die Fahrerlaubnisbehörde eine weitere MPU anordnen, falls der Betroffene erneut auffällig wird, insbesondere bei ähnlichem Fehlverhalten. Dies zeigt, dass die MPU nicht nur eine einmalige Hürde darstellt, sondern eine fortwährende Verpflichtung zur Einhaltung verkehrssicherheitsrelevanter Standards fordert.

Warum ist die MPU wichtig?

Die MPU ist ein zentrales Instrument, um die Sicherheit im Straßenverkehr zu gewährleisten. Sie dient nicht nur dazu, die Eignung eines Fahrers objektiv zu beurteilen, sondern auch, um bei Bedarf eine Verhaltensänderung zu bewirken. Besonders bei Alkohol- und Drogendelikten geht es darum, sicherzustellen, dass der Betroffene künftig in der Lage ist, sich verantwortungsvoll im Straßenverkehr zu bewegen. Für die Allgemeinheit und die potenziell gefährdeten Verkehrsteilnehmer hat die MPU somit eine immense Bedeutung.

Fazit

Die MPU ist ein essenzielles Instrument des deutschen Fahrerlaubnisrechts, um die Sicherheit im Straßenverkehr zu gewährleisten. Sie wird immer dann angeordnet, wenn Zweifel an der Fahreignung bestehen, sei es durch Alkohol, Drogen, wiederholte Verkehrsverstöße oder aggressives Verhalten. Mit einer jährlichen Zahl von etwa 130.000 Begutachtungen zeigt sich, wie wichtig diese Untersuchung für den Schutz der Allgemeinheit ist. Wer mit einer MPU konfrontiert wird, sollte sich rechtzeitig über die Anforderungen informieren und professionelle Unterstützung in Anspruch nehmen, um optimal vorbereitet zu sein.

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