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Cannabiskonsum erhört Risiko für einen Herzinfarkt und Schlaganfall

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Cannabis Herz-Kreislauf
Christoph Nattermann Mittwoch, 8. November 2023 von Christoph Nattermann

Zusammenhang zwischen Cannabiskonsum und erhöhtem Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Zwei neue Studien haben nachgewiesen, dass regelmäßiger Cannabiskonsum, einschließlich medizinisch verschriebenen Cannabis, das Risiko für schwerwiegende Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall signifikant erhöht. Besonders auffällig ist, dass diese Risiken unabhängig davon bestehen, ob Cannabis zu medizinischen oder zu Freizeitzwecken konsumiert wird. Die Ergebnisse verdeutlichen die Notwendigkeit einer genauen Überwachung von Patienten, die regelmäßig Cannabis einnehmen.

 

Statistische Befunde und epidemiologische Erkenntnisse aus den USA

In den USA, wo Cannabis mittlerweile in allen 50 Bundesstaaten entweder vollständig oder teilweise legalisiert wurde, zeigen epidemiologische Daten aus dem Jahr 2021, dass 19,6 % der Bevölkerung regelmäßig Cannabis konsumieren. In einigen Bundesstaaten, wie etwa im District of Columbia, liegt der Anteil sogar bei bis zu 30 %. Dies bedeutet, dass fast jeder dritte Erwachsene dort regelmäßig Cannabis konsumiert. Diese weit verbreitete Nutzung macht die Untersuchung der gesundheitlichen Folgen umso dringlicher. Die Studien belegen, dass das Risiko für eine Herzinsuffizienz bei regelmäßigen Konsumenten um über 34 % erhöht ist, verglichen mit Nicht-Konsumenten. Besonders gefährdet sind dabei Menschen mit bestehenden Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder anderen Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Diabetes oder Übergewicht.

 

Bedeutung medizinischer Überwachung

Angesichts dieser alarmierenden Erkenntnisse ist es von zentraler Bedeutung, dass Patienten, die Cannabis – insbesondere Medizinal-Cannabis – konsumieren, einer kontinuierlichen medizinischen Überwachung unterzogen werden. Regelmäßige diagnostische Untersuchungen sind essenziell, um mögliche Herz-Kreislauf-Komplikationen frühzeitig zu erkennen. Dazu gehört eine umfassende Kontrolle von Herzfunktionen, Blutdruck und anderen relevanten Gesundheitsparametern.

Patienten sollten in engem Austausch mit ihren behandelnden Ärzten stehen, um die Dosierung und Therapie kontinuierlich an ihre gesundheitliche Situation anzupassen. Da der THC-Gehalt und die Wirkungsweise je nach Präparat variieren können, ist eine regelmäßige Überprüfung und gegebenenfalls Anpassung der verschriebenen Dosis unerlässlich. Dies gilt sowohl für die Verwendung von Blüten als auch von Extrakten, die in standardisierter Form verfügbar sind.

 

Regelungen des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA)

Am 16. März 2023 hat der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) wichtige Regelungen zur Verordnung von medizinischem Cannabis beschlossen, die sowohl für Patienten als auch für behandelnde Ärzte von besonderer Bedeutung sind. Dabei ist festgelegt, dass nur die Erstverordnung und grundlegende Änderungen der Therapie einer Genehmigung durch die Krankenkasse bedürfen. Anpassungen der Dosierung oder ein Wechsel zwischen verschiedenen standardisierten Cannabispräparaten sind hingegen von dieser Genehmigungspflicht ausgenommen. Bereits erteilte Genehmigungen bleiben weiterhin gültig, auch nach Inkrafttreten der neuen Regelungen. Für die palliative Versorgung gelten spezielle Ausnahmen. In der Spezialisierten Ambulanten Palliativversorgung (SAPV) ist eine Genehmigung durch die Krankenkasse nicht erforderlich. In der Allgemeinen Ambulanten Palliativversorgung (AAPV) oder bei der Aufnahme einer Cannabistherapie während einer stationären Behandlung bleibt die Genehmigungspflicht bestehen, jedoch beträgt die Prüffrist der Krankenkassen hier nur drei Tage. Ein Facharztvorbehalt für die Verordnung von medizinischem Cannabis besteht nicht, sodass Ärztinnen und Ärzte aller Fachrichtungen dazu berechtigt sind. Dies hat insbesondere für die Versorgung von Patienten in der Palliativmedizin eine erhebliche Bedeutung, da Allgemeinmediziner in diesem Bereich einen wesentlichen Anteil der Patientenversorgung gewährleisten.

 

Fazit

Die aktuellen Studienergebnisse unterstreichen die potenziellen Risiken eines regelmäßigen Cannabiskonsums für die Herz-Kreislauf-Gesundheit. Besonders Patienten, die medizinisches Cannabis nutzen, sollten ihre Gesundheit durch eine lückenlose medizinische Betreuung schützen. Die klar definierten Regelungen des G-BA schaffen dabei einen rechtlichen Rahmen, der sowohl Patienten als auch Ärzten die Handhabung der Therapie erleichtert. Dennoch bleibt die Eigenverantwortung der Patienten, regelmäßige Kontrolluntersuchungen wahrzunehmen und im engen Dialog mit dem Arzt zu stehen, von entscheidender Bedeutung.

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